Als Freelancer im Home Office zu arbeiten, ist ein Traum, den immer mehr Menschen realisieren. Kein Wunder, denn die Vorteile sind wirklich überzeugend. Keine Staus im Berufsverkehr, keine lästigen Kollegen, freie Zeiteinteilung und kein Chef, der einem auf die Finger schaut. Gibt es auch Nachteile? Es sind eher die veränderten Umstände, die eine produktive Arbeit im Home Office zumindest zu Beginn erschweren können. Hier helfen Ordnung und Struktur – sowohl bei der Einrichtung des Büros als auch bei der Zeiteinteilung.
Die ideale Einrichtung des Home Office
Zunächst einmal sollte das Home Office klar vom Wohnbereich abgetrennt sein, um Ablenkungen zu reduzieren. Dazu eignet sich am besten ein eigener Raum, und sei er noch so klein. Alternativ kann ein Raumteiler helfen, zum Beispiel ein optisch ansprechender Paravent oder auch ein großes Bücherregal.
Schreibtisch und Bürostuhl, aber auch Tastatur und Maus sollten möglichst den ergonomischen Richtlinien entsprechen (mehr Infos gibt es auf gaerner), um auch auf Dauer ein entspanntes Arbeiten zu gewährleisten. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch ist ideal. Wer fast ausschließlich am Bildschirm arbeitet, kann seine Effizienz mit einem zweiten Monitor enorm steigern. Links wird recherchiert, rechts umgesetzt – oder umgekehrt.
Das Fenster sollte sich wie die Leselampe seitlich vom Schreibtisch befinden: Bei Linkshändern rechts, bei Rechtshändern links. Diese Anordnung vermeidet Blendungen auf dem Monitor und unerwünschte Schatten auf der Arbeitsfläche.
Effiziente Hilfsmittel für Ordnung und Struktur
Wer Dokumente sowohl in Papierform als auch elektronisch ablegt, sollte bei der Erstellung von Ordnern die gleiche Struktur verwenden. In einer einheitlich geordneten Registratur ist die Orientierung leichter, Unterlagen lassen sich schneller wiederfinden. Bei der Ordnerstruktur am PC gilt die Faustregel: Nie mehr als sieben Ordner auf einer Ebene, nie mehr als sieben nicht zugeordnete Dateien.
Wer nur wenige Unterlagen in Papierform vorliegen hat, für den ist eine Hängeregistratur nützlich. Bietet der Schreibtisch selbst dafür keinen Platz, bieten sich mobile Varianten an.
Die Tagesstruktur: Basis für produktives Arbeiten
Ein Terminkalender mit Tages- und Wochenplaner sowie mit einer Aufgabenliste ist die Grundlage für eine ideale Struktur. Folgende Vorgehensweise hat sich bewährt:
- Die kommenden zwei bis vier Wochen zunächst sehr grob planen. Welche Aufgaben stehen an? Wann können sie – theoretisch – erledigt werden?
- Nach dem offiziellen Feierabend den folgenden Tag detaillierter planen. Wichtig: Pufferzeiten für Unvorhergesehenes und Pausen eintragen! Faustregel: Nicht mehr als 50 Prozent der Arbeitszeit fest verplanen.
- Morgens den geplanten Tagesablauf prüfen. Ist er noch realisierbar? Hat sich etwas geändert?
Die Aufgabenliste sollte mit höchster Sorgfalt geführt und nach Prioritäten geordnet werden. Hier ist die Ivy-Lee-Methode sehr effizient.
Wichtig: Erledigte Aufgaben sollten unbedingt abgehakt oder sogar durchgestrichen werden – das Gefühl der Zufriedenheit und Erleichterung ist Motivation pur!
Fazit
Die erfolgreiche Arbeit im Home Office hängt maßgeblich vom gekonnten Selbstmanagement ab. Auch Ordnung und Struktur wollen erlernt werden, und nicht selten etablieren sie sich erst nach einigen Wochen. Daher ist es wichtig, keinen Frust aufkommen zu lassen, sondern zu prüfen, wo Verbesserungen sinnvoll und nötig sind. Vielleicht fehlt einfach noch ein weiteres Regal? Oder ein Timer, der an die wichtigen Auszeiten und an den Feierabend erinnert?